Warum ein gelungener Schulstart wichtig ist?
Wenn Kinder in die Schule kommen, stellt das für viele Familien eine Herausforderung dar. Einige Eltern sind unsicher und hoffen, dass ihre Tochter oder ihr Sohn genügend vorbereitet ist und der Start deshalb gut gelingt. Andere betrachten das Schulsystem kritisch und machen sich Sorgen darüber, ob ihr Kind wirklich dort hineinpasst. Sie befürchten, dass es leiden könnte. Und bestimmt gibt es Eltern, denen es schwerfällt, ihr Kind loszulassen. Am liebsten möchten sie es einfach noch ein bisschen zuhause spielen lassen und die Zeit mit ihm geniessen.
Bei den Kindern sieht es ähnlich aus; die Unterschiede sind gross. Einige brennen darauf, endlich die Schule zu besuchen, andere würden lieber zuhause bei Mama und Papa oder im Kindergarten bleiben.
Bei so vielen unterschiedlichen Bedürfnissen ist es entscheidend, auf welche Art die Kinder und Eltern von den Pädagog *innen empfangen werden und wie sich die ersten paar Wochen gestalten. Es geht vor allem darum, gegenseitiges Vertrauen aufzubauen. Wenn das gelingt, fällt der Schulstart den Eltern und den Kindern viel leichter.
Wir denken noch einen Schritt weiter: Ein gelungener Schulstart ist für die weitere Entwicklung eines Kindes ganz besonders wichtig. Es soll sich deshalb von klein auf als liebenswert, wertvoll, schön und vielseitig talentiert wahrnehmen dürfen. Es soll sich wohlfühlen und darauf vertrauen können, dass die Lehrer *innen in sein Herz schauen und dort ganz viel Schönes und Wertvolles entdecken.
Es soll nicht schon mit 4 oder 5 Jahren lernen müssen, dass es innerhalb einer vorgegebenen Zeit etwas leisten muss, um die Anerkennung und Wertschätzung der Erwachsenen zu erhalten oder Probleme zu vermeiden. Es soll einfach voll und ganz Kind sein dürfen, ohne Druck und Erwartungen von aussen.
Wir gestalten den Schulstart ganz bewusst, indem wir diese Aspekte ins Zentrum unserer Arbeit stellen. Jede Entscheidung, die wir treffen, hat einen ganz bestimmten Grund, nämlich auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen. Wir orientieren uns dabei an all den in den letzten Jahren gesammelten Erfahrungen im Umgang mit Schüler *innen dieses Alters.
Zuerst brauchen sie ganz viel Liebe, Verständnis und Mitgefühl. Wenn sie das bekommen, fühlen sie sich emotional sicher. Dann ist ein anregendes Umfeld für sie wichtig und inspirierende Aufgaben, an denen sie wachsen und dabei ihre Talente entdecken und entfalten können. Und zu guter Letzt brauchen sie eine Gruppe von Kindern, in der sie akzeptiert und respektiert sind, ohne sich verstellen zu müssen. In dieser Gruppe dürfen sie auch lernen, dass Konflikte etwas Hilfreiches sind und dabei unterstützen, sich selbst und andere Menschen näher kennenzulernen.
Wenn das alles gegeben ist, sind Kinder unserer Erfahrung nach physisch und mental gesund, emotional stabil und entwickeln ein gesundes Selbstwertgefühl. Sie schätzen die Schule als einen Ort, an dem sie befreit ihrer Neugier folgen können. Unsere Erfahrung zeigt, dass dies die Grundlagen einer glücklichen Schulzeit sind.
Armin Fähndrich
Gründer der Zeit-Kind-Schule